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GRAZ
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back / Eugen Gross: Werk Gruppe Graz - Wege, Räume, Gedanken/
3.2.14 /
Schule Kapfenberg - Walfersam /
Zu einem von der Stadt Graz ausgeschriebenen Wettbewerb für
ein Schulzentrum in Graz haben wir 1965 einen Entwurf eingereicht.
Das Raumprogramm sah eine Hauptschule für Knaben und Mädchen
und eine Volksschule vor. Anders als bei den zu dieser Zeit üblichen
Gangschulen und neueren Versuchen von Hallenschulen suchten wir
nach einer Typologie, die das Kommunikationsbedürfnis in der
begrenzten Gruppe in den Vordergrund stellt. Von einem zentralen
Eingangs-Hallenbereich erschlossen, werden jeweils 3 - 4 Klassen
achteckiger Konfiguration geschoßweise um einen Pausenraum
gruppiert, der mehr als eine Verkehrszone ist und die Erfahrung
gemeinsamen Lernens als soziale Aufgabe definiert. Diese Pausenzone,
in die sowohl von oben als auch von der Seite das Licht fällt,
stellt durch teilweise Geschossversetzung eine Verbindung mit dem
Gesamtraum her, ohne in diesen aufzugehen. Der Wettbewerbsentwurf,
nach außen durch die 2 - 3 geschossige Differenzierung der
inneren Struktur plastisch betont, fand Beachtung, erbrachte aber
keine Prämierung. Zu eingefahren waren die Vorstellungen der
Entscheidungsträger, die rückwärtsgewandt nur Variationen
bekannter Muster zuließen und neuen Ideen abhold waren. Ein
Glücksfall trat 2 Jahre für uns später ein, als Prof.
Ferdinand Schuster, der krankheitshalber eine bereits an ihn beauftragte
Schulplanung in Kapfenberg an unser Büro weitergab, indem wir
das Konzept des Wettbewerbsentwurfes in der Schule Kapfenberg -
Walfersam weiterentwickeln konnten. Diese Hauptschule für Knaben
und Mädchen mit großer Sporthalle und angeschlossenem
Volkhaus wurde 1967 - 1973 realisiert und hat der Raumidee zum Durchbruch
verholfen. Nach Fertigstellung der Schule wurde jener kommunikative
Gedanke erkannt und für ein multimediales event im Rahmen der
Kapfenberger Kulturtage 1970 erfreulicherweise nutzbar gemacht.
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