WERKGRUPPE
GRAZ
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WEGHAFTES. ARCHITEKTUR
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back / Eugen Gross: Werk Gruppe Graz - Wege, Räume, Gedanken/
3.2.15 /
Atelierhaus Graz /
Die Künstler des Forum Stadtpark fanden
in "ihrem Haus" geeignete Ausstellungsmöglichkeiten,
doch war ihre eigene Ateliersituation zum Teil wenig befriedigend.
Aus Gesprächen mit einer Gruppe bildender Künstler des
Forum, maßgeblich von Günter Waldorf initiert, entstand
1966 der Gedanke, ein Atelierhaus zu errichten. Auf einem von der
Stadt Graz zur Verfügung gestellten Grundstück in Hanglage,
inmitten eines Baumbestandes, sollten 12 Ateliereinheiten von je
ca. 40 m2 zur Ausführung gelangen. Eine Stiftung, die als Träger
dieses Projektes vorgesehen war, bemühte sich um öffentliche
Förderungsmittel, die vom Land Steiermark und der Republik
Österreich zugesagt wurden. Der Entwurf der Werkgruppe folgte
in terrassierter Weise der reizvollen landschaftlichen Situation,
wobei die auf drei Ebenen angeordneten Ateliers jeweils um einen
Kommunikations- und Ausstellungsbereich angeordnet wurden. Für
die Bedachung wurde ein auf einem quadratischen Grundelement aufbauendes
strukturelles Netz in Holzkonstruktion entwickelt, das als Ganzes
das Haus überspannte und teilweise Oberbelichtung erhielt.
Bedauerlicherweise konnte dieses Projekt, das von den Partnern als
Schlüsselbau des strukturalistischen Gedankens gesehen wurde,
nicht zur Ausführung gelangen. Paradoxer Weise waren nicht
äußere Gründe dafür maßgebend, sondern
Hindernisse der inneren Organisation. Nach Abschluss der Bauvorbereitungsphase
wurden von den dafür in Aussicht genommenen Künstlern
zunehmend individuelle Wünsche geäußert, die in
einem gemeinsamen Konzept nicht realisierbar waren. Auf den unterschiedlichen
Arbeitsstil zurückzuführender Individualismus triumphierte
über "common sense", für uns eine leidvolle
Erfahrung. Wir verzichteten auf eine Ausführung des ausgereiften
Projektes und erhoben es in seinem theoretischen Charakter zum "Gedicht".
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