WERKGRUPPE
GRAZ
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back / Eugen Gross: Werk Gruppe Graz - Wege, Räume, Gedanken/
3.2.10 /
Städtebau-Wettbewerb Innsbruck-Völs /
Was die Stadt Graz ebenso wie Wien zu dieser Zeit nicht
bot, eröffnete sich als Möglichkeit für Österreichs
Architekten. Für Innsbruck-Völs wurde 1962/63 ein städtebaulicher
Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich die Werkgruppe beteiligte. Es bestand
die Aufgabe, auf einem 40 ha großen Grundstück eine Stadterweiterung
als geschlossenes Konzept zu planen, das durch die beabsichtigte Anlage
eines künstlichen Sees die Landschaftsplanung einschloss. Der eingereichte
Entwurf des in großen, mehrgeschossigen Bogenformen einen zentralen,
verdichtet bebauten Garagenhügels umgreifende Projekt vermochte zwar
die engagierte Fachkritik eines Friedrich Achleitner anzusprechen, fiel
aber vor der Jury kläglich durch. Jene Erweiterung des Planungsgedankens,
die in Übereinstimmung mit zu dieser Zeit formulierten Zielen über
das Einzelobjekt den Gesamtraum zu erfassen suchte und eine spezifische
Lösung als Identifikationsmöglichkeit der Bewohner anstrebte,
wurde wissentlich oder unwissentlich negiert. Die vorgetäuschte Ahnungslosigkeit
fiel uns in die Augen, als wir in einer Zeitschrift das nachgebaute und
der Jury vorgelegte Modell sahen, das in primitiver Nachbildung der differenzierten
Baukörper alles Athmosphärische vermissen ließ und den Raum
auf ein flächenhaftes Schema reduzierte. Die Überzeugung der Richtigkeit
des ausgearbeiteten Konzeptes reifte 1965 zur Frucht, als wir bei der Planung
einer großen Wohnanlage in Graz auf die Vorstellung der Integration
von Architektur und Landschaft zurückgreifen konnten.
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