WERKGRUPPE
GRAZ
 |
WEGHAFTES. ARCHITEKTUR UND
LITERATUR
HOME |
back / Eugen Gross: Werk Gruppe Graz - Wege, Räume, Gedanken/
3.2.12 /
Haus Schwarz, Weiz /
Neben großen Projekten sollten kleine Bauaufgaben,
wenn die Voraussetzungen einer gedeihlichen Zusammenarbeit mit einem Bauherren
gegeben erschienen, nicht beiseite geschoben werden. Als der Maler und Forum
- Freund Hannes Schwarz mit seiner Frau 1963 an uns herantrat, für
ihn ein Wohn- und Atelierhaus zu errichten, sagten wir zu. Tatsächlich
erfüllten sich unsere Erwartungen in der gegenseitigen Achtung der
Vorstellungen, die auf die Errichtung eines den Wohn- und Arbeitsbedingungen
der Familie bestmöglich angepassten, zugleich architektonisch klar
artikulierten Einfamilienhauses auf leicht geneigtem Hang zielten. Über
das intensive Gespräch hinaus beteiligte sich Hannes Schwarz am Planungsprozess
durch den Selbstbau eines Raummodells im Massstab 1 : 50, mit dem er den
zukünftigen Raum verinnerlichen wollte. Unter einem großen Satteldach
kontrastieren der auf Offenheit zur Natur gerichtete Wohnbereich zu dem
auf Schließung gerichteten Arbeitsbereich des Ateliers und drücken
dieses auch nach außen aus. In seiner Loslösung vom Boden eignete
sich das Haus einen "Japanischen Charakter" an, der es als Fortführung
des Gartens in das Haus erkennen ließ, dem die Transparenz die Freiheit
des Ausblicks schenkt. Als tiefgreifende Erfahrung aus dieser Planung nahmen
wir die Selbsterkenntnis mit, dass der beste Willen des Architekten nicht
ausreicht, wenn die soziale Komponente nicht berücksichtigt wird. Sie
besagt auch, immer etwas offen zu lassen, das erst im kommunikativen Prozess
der Formfindung Gestalt annimmt. Die Einbeziehung der Nutzer in den Entwurfsvorgang,
später als Mitbestimmung im Wohnbau programmatischer Auftrag, hat bei
diesem kleinen Projekt als Idee aufgeleuchtet, wie sie einer Frühlingsblume
gleich aus winterlichem Boden empor sprießt.
|
|
|